Biografie Boris Becker 

 

Der Tennisspieler zählte in den 1980er und 1990er Jahren zu den großen Ausnahmetalenten des weißen Sports.

Er gewann als erster Deutscher 1985 und als erster ungesetzter mit erst 17 Jahren der jüngster Spieler die

All England Championchips of Wimbledon (erneut 1986, 1989).

Tennis-Geschichte schrieb Becker 1985 in Wimbledon: Im Alter von 17 Jahren gewann er

als erster Deutscher, als erster Ungesetzter und als jüngster Spieler überraschend das

Endspiel im Herren-Einzel bei den All England Championships. Im Finale besiegte er

den US-Amerikaner Kevin Curren 6:3, 6:7, 7:6 und 6:4.

 

 

Er gewann 49 Turniere im Einzel, darunter 6 Grand-Slam-Turniere sowie 15 Titel im Doppel. Damit machte Becker den

Tennis-Sport in Deutschland so populär wie kein Anderer. 1991 stieg er nach dem Sieg bei den Australien Open

auf Platz Eins der Weltrangliste auf. Entscheidend war er als Spieler an den deutschen Davis-Cup Siegen

1988 und 1989 beteiligt, ehe er 1997 zum Teamchef berufen wurde...

Boris Franz Becker wurde am 22. November 1967 in Leimen bei Heidelberg geboren.

Sein Talent für Tennis wurde schon im Kindergartenalter erkannt und gefördert. Er besuchte das

Gymnasium und wurde im Tennis-Leistungszentrum Leimen geschult. In den Jahren 1982 bis 1984 wurde

er dreimal deutscher Tennisjuniorenmeister. Sein Trainer war Günter Bosch. Schon nach kurzer Zeit wurde

Becker unter den Top 100 der Weltrangliste geführt.

Das große Talent und seine Begabung für den Tennis-Sport veranlassten ihn die Schule mit der Mittleren

Reife zu verlassen, um sich einer professionellen Tennis-Ausbildung zu widmen. 1984 spielte sich Becker

bei den Australien Open in Melbourne ins Viertelfinale und machte damit erstmals in den Medien als 65ster

der Weltrangliste auf sich aufmerksam.

In Deutschland brach eine Tenniseuphorie aus und Spiele mit

Boris Becker erreichten damit höchste Einschaltquoten im TV.

Im Jahr 1986 wiederholt er seinen Sieg in Wimbledon, als er im Finale den Weltranglisten-Ersten Ivan Lendl besiegte.

Das Jahr 1987 war durch zahlreiche Verletzungen, Ausfälle und der Trennung des Erfolgsteams

Becker-Bosch überschattet.

Beckers Manager Ion Tiriac mit Boris Becker.

Neuer Trainer und Manager wurde der ehemalige Tennisspieler und Geschäftsmann Ion Tiriac.

Im Jahr 1988 wurde Bob Brett als neuer Trainer verpflichtet, und Becker gewann sieben Grand-Prix-Turniere, wurde in

Wimbledon Zweiter und Davis-Cup Meister mit der deutschen Nationalmannschaft. 1989 wurde Boris Becker abermals

Davis-Cup Meister und zum dritten Mal Sieger in Wimbledon.

Obwohl er nur Punkte-Zweiter war, wurde er vom internationalen Tennisverband zum Weltmeister 1989 gekürt.

Im Jahr 1990 wurde Becker im Finale von Wimbledon Zweiter, er unterlag im Finale dem Schweden Stefan Edberg.

1991 führte Becker die Weltrangliste an und stand zum viertenmal in Folge im Finale von Wimbledon. Sieger wurde

Michael Stich. 1993 heiratete Boris Becker Barbara Feltus.

Im Jahr darauf versuchten es die zwei Wimbledon-Sieger gemeinsam: Stich und Becker holten

1992 in Barcelona olympisches Gold im Herren-Doppel. Sie gewannen das Finale gegen das

südafrikanische Duo Wayne Ferreira und Piet Narval mit 7:6, 4:6, 7:6, 6:3.

Nach zahlreichen weiteren Turnieren, gewann das

Doppel Becker/Stich 1995 Olympisches Gold in Barcelona, und Becker wurde ATP-Weltmeister in Frankfurt.

 Aus dem Grand Slam Turnier 1996 in Melbourne ging Becker als Sieger hervor, nachdem er Michael Chang besiegte.

Im Juni 1999 beendete Boris Becker bei seiner 15. Teilnahme am Turnier von Wimbledon seine aktive

Tenniskarriere.

Auch in der Niederlage ein Großer: Boris Becker verabschiedete sich 1997 vom applaudierenden

Publikum in Wimbledon, nachdem er das Match in vier Sätzen gegen den Weltranglisten-Ersten

Pete Sampras (USA) verloren hatte, der das Turnier später auch gewann.

"Das war das beste Tennismatch, was ich in meinem Leben gespielt habe", sagte Becker

nach seiner WM-Finalniederlage 1996 in Hannover gegen Pete Sampras (USA).

Becker "Hallen König" musste seine Weltmeister-Krone trotz einer erneuten Klasseleistung

mit Assen am Fließband und Kampf auf Biegen und Brechen abgeben. Der Titelverteidiger

unterlag im längsten WM-Finale aller Zeiten dem damaligen Weltranglisten-Ersten in

vier Stunden mit 6:3, 6:7 (5:7), 6:7 (4:7), 7:6 (13:11), 4:6

Boris Becker wurde mit den Firmen "Boris Becker Marketing" und der "Boris Becker Sport-Marketing"

bekannt und aktiv. Zudem wurde er Gesellschafter des Sportartikel-Herstellers Völkel.

Der Profi Sportler engagiert sich in der gemeinnützigen Stiftungsarbeit und und in der

Förderung des Sportlernachwuchses

Becker verlegte im Jahr 2003 seinen Wohnsitz nach Zug, Schweiz. Seine Autobiografie

"Augenblick verweile doch" stellte er im Jahr 2003 vor. Er wurde 2003 als erster Deutscher

in die "International Tennis Hall of Fame" aufgenommen.

Chronologie  

 1973  Eintritt in den Tennisclub Blau-Weiß in Leimen 

 1977  Süddeutsche Meisterschaft

1978  wurde er in die deutsche Jugend-Auswahlmannschaft des DTB und 1981 in die 1. Herrenmannschaft aufgenommen.

1985  wurde er Juniorweltmeister, er hatte seinen ersten Turniersieg in Queens.

1985  Becker siegte im Alter von 17 Jahren am 7. Juli 1985 als erster ungesetzter Spieler, als erster

            Deutscher und als jüngster Sieger beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt in Wimbledon mit

            3:1 Sätzen im Finale gegen den Südafrikaner Kevin Curren. 

1985  Sportler des Jahres

1986  Juniorweltmeister,Turniesiege in Toronto,Sydney,Paris und Tokio

1986  Wimbledonsieg gegen Ivan Lendl.

1987  gewann er im legendären Davis Cup das Duell in Hartford gegen John McEnroe.

            Unvergessen - die Daviscup-Relegation gegen die USA: Das deutsche Team gewann vom

            25. bis 27.7.1987 in der Abstiegsrunde gegen die USA knapp mit 3:2 Punkten. Im Civic Center

            von Hartford in Massachusetts kam es dabei zum Duell mit John McEnroe, das Becker

            mit 4:6, 15:13, 8:10, 6:2 und 6:2 für sich entschied. Mit einer Dauer von sechs Stunden und

           39 Minuten ging das Match als längstes Spiel der Daviscup-Geschichte ins Buch der Rekorde ein.

1988  Siege in sieben Grand-Prix-Turnieren.  Der Davis-Cup ging unter seiner Führung

           erstmals an ein deutsches Team. 

1989  Sieg im  Finale gegen Ivan Lendl bei den US-Open in New York als einziger Deutscher.

1989  Sieg in Wimbledon gegen Stefan Edberg zum dritten Mal,

           dessen Centre-Court er inzwischen als sein „Wohnzimmer“ bezeichnete.

1989  verteidigte mit der deutschen Mannschaft den Davis-Cup und wurde zum dritten Mal zum

           Sportler des Jahres gewählt.

1990  verlor er im Finale in Wimbledon gegen Stefan Edberg.

1990  zum vierten Mal deutscher Sportler des Jahres.

1991  Becker verlor 1991 erneut im Finale von Wimbledon gegen Michael Stich in drei Sätzen

1991  gewann aber die Australian Open in Melbourne.

1991  erstmals Führung in der Tennis-Weltrangliste. (12 Wochen)

1992  gewann bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona  mit Michael Stich die Goldmedaille

           im Doppel.

1992  Er siegte außerdem bei der ATP-Weltmeisterschaft in Frankfurt.

1994  gewann Becker im ATP-Turnier in Mailand.

1995  gewann er die Weltmeisterschaften, verlor aber im Finale in Wimbledon gegen Pete Sampras.

1996  Becker gewann 1996 die Australian Open und siegte beim Grand-Slam-Cup in München.

1997  Wahl zumTeam Chef der Davis-Cup-Mannschaft.

1999  trat Boris Becker vom Profisport zurück, sechs Wochen vor Stefanie Graf.

           Ein Sieg bei den French Open blieb ihm trotz dreier Halbfinalteilnahmen ebenso

           verwehrt wie ein ATP-Turniersieg auf roter Asche.

 
Boris Becker 1994

 Seine Spielweise  zeichnete sich vor allem durch seinen schnellen und variablen Aufschlag und ein gutes

Netzspiel aus. Diese offensive Spielweise machte ihn zusammen mit Stefan Edberg zum besten

Serve-and-Volley-Spieler  in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre. 

Sein schnelles Offensivspiel brachte ihm zu Beginn seiner Karriere den Spitznamen

„Bumm-Bumm-Becker“ ein. Sein druckvolles und variables Spiel konnte Becker vor allem auf

schnellen Platzbelägen - insbesondere in der Halle und auf Rasen - entwickeln.

 Ein besonderes Kennzeichen von Beckers Spiel war der „Becker-Hecht“,

auch „Becker-Rolle“, ein im Hechtsprung

geschlagener Volley. Boris Becker war aufgrund seines emotionalen Spiels bei den Fans weltweit

beliebt.

Er verfügte als Spieler über einen enormen Willen und eine große Nervenstärke. Die geballte

Faust nach gewonnenen Big Points wurde als „Becker-Faust“  sein Return - besonders der fast ohne

Ausholbewegung, aber hart und platziert geschlagene Rückhandreturn - mit direktem Punktgewinn

als „Becker-Blocker“ bezeichnet.

Und so ist Becker vielen Fernsehzuschauern in Erinnerung: Der damals 18-Jährige bejubelt

1986 in Wimbledon seinen Viertelfinalsieg gegen den Slowaken Miloslav Mecir. Später machte

er gegen den Tschechen Ivan Lendl in 122 Minuten seinen zweiten Wimbledon-Sieg perfekt.

 

 

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